Morbus Scheuermann, die Erkrankung Jugendlicher

Um es vorweg zu nehmen, wenn Beschwerden bei Erwachsenen mit dieser Diagnose begründet werden, ist das eine sichere Fehleinschätzung.

 

Charakteristisch bei diesem Krankheitsbild sind neben Schmerzen etwas unterhalb der Mitte der Brustwirbelsäule die Einbrüche der Deckplatten benachbarter Wirbel oder deren Vorstadien. Das geschieht, weil bei Jugendlichen der wasserhaltige Bandscheibenkern sehr prall gefüllt ist und Knochen noch nicht ihre maximale Härte haben. Mit Eintritt ins Erwachsenenalter nimmt jedoch der Wassergehalt im Körper zunehmend ab und im gleichen Mass vermindert sich der Druck auf die involvierten Bewegungssegmente. Röntgenologisch und optisch sind diese Veränderungen bis ins hohe Alter sichtbar, machen aber dann keine Beschwerden mehr.

Beobachtungen zum M. Scheuermann in China

Während meiner Aufenthalte Mitte der 90er Jahre in China fiel mir auf, dass kaum Skoliosen und kein M. Scheuermann sichtbar waren. Die Rückreisen erfolgten über die damalige britische Kronkolonie Hongkong. Hier waren die mir aus Europa bekannten Kyphosebildungen des Scheuermanns zahlreich. Im Gegensatz zu Rotchina war das Leben in Hongkong mit dem in Europa vergleichbar. In Supermärkten gab es "Tütenfutter" und an jeder Ecke einen Schnellimbiss. In China dagegen wurden die Menschen damals von ihren Betrieben mit einfachsten Mitteln ernährt. Fertigkost existierte zu dieser Zeit dort nicht. Deshalb kam mir der Verdacht, dass dieses Krankheitsbild im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln stehen könnte.

Der M. Scheuermann in Europa

Die Schmerzen meiner jugendlichen Patienten liessen sich mit der Energetisch-Statischen-Behandlung ESB/APM regelmäßig gut beeinflussen, bis sie den nächsten Diätfehler begangen. Der Zusammenhang erklärt sich aus der Lokalisation des Krankheitsprozesses. Er spielt sich in Segmenten ab, deren Spinalnerven die Organe des Oberbauchs versorgen. Individuell unterschiedliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten lösten Schmerzattacken aus und deren Vermeidung brachte andauernde Beschwerdefreiheit.

 

Die bis dahin entstandenen Veränderungen der Wirbelsäule waren jedoch auf Röntgenbildern stets weiterhin sichtbar. Verschlechterungen fanden überwiegend nicht mehr statt.